Werbung | Eventbericht: Der Diener zweier Herren von Goldoni bei den Heidelberger Schlossfestspielen
Ensemble und Statisterie, Foto Sebastian Bühler |
Dieses Posting ist in Kooperation mit den Heidelberger Schlossfestspielen entstanden.
Endlich mal wieder ins Theater!!! Und dann auch noch so wildromantisch hoch oben auf dem Heidelberger Schloss an einem wunderschönen Sommerabend, an dem es erst noch richtig heiß war, dann aber angenehm kühler wurde! Auf die Einladung des Presseteams der Heidelberger Schlossfestpiele hin (vielen Dank an Laurene und Jana, die wirklich jede Frage mit Engelsgeduld beantwortet und mich hinter den Kulissen des Schlosses herumgeführt und mir die besten Fotoplätze gezeigt haben) durfte ich gestern an der Hauptprobe des Stückes "Der Diener zweier Herren" von Carlo Goldoni im Schlosshof teilnehmen und endlich mal wieder Theaterluft schnuppern!
Die Hauptprobe begann für mich und bestimmt über einhundert Neuabonnenten nach einem sonnigen Sektempfang auf dem Altan (der Schlossterrasse), bei dem Intendant Holger Schultze die Anwesenden mit einer kleinen Ansprache begrüßte, die zusätzlich zum Sekt deutlich für Erheiterung sorgte. Er vertrat die These, dass ein Theaterabonnement Bildungslücken schließe, da man quasi gezwungen sei sich Stücke von Autoren anzusehen, von denen man zuvor nicht den Schimmer einer Ahnung gehabt haben mochte. Nach einer Umfrage unter den neuen Abonnenten, die traditionsgemäß den Vorzug haben, exklusiv zur Hauptprobe der Festspiele eingeladen zu werden und an einer Führung zu den verschiedenen Spielorten im Schloss teilnehmen zu dürfen, stellte sich nämlich heraus, dass tatsächlich kaum jemand von Herrn Goldoni zuvor etwas gehört, geschweige denn gelesen oder gesehen hatte. "Sehen sie", so der Intendant, "heute werden sie diese Bildungslücke schließen! Für uns Theaterleute ist Goldoni nämlich so bekannt wie Shakespeare himself!"
Steffen Gangloff (Truffaldino), Foto: Sebastian Bühler |
Für mich selber waren sowohl der Herr Goldoni, als auch das Stück alte Bekannte noch aus meinem Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an der Kölner Universität - es handelt sich bei diesem Lustspiel um einen Klassiker der Commedia dell'Arte und somit war es natürlich Teil meiner theaterwissenschaftlichen Studien gewesen.
So war ich sehr gespannt, dieses Stück dann auch endlich mal wieder auf der Bühne sehen zu können, und ich muss sagen, dass mich nicht nur die wunderschöne Umgebung, sondern auch das Bühnenbild und besonders das sehr engagierte Ensemble, aber auch die spritzige Band unter der Leitung von Willi Haselbek, die die Aufführung mit italienischem Flair und schillernder Querflöten-Leichtigkeit untermalte, begeistert hat!
Oben: Statisterie Unten: Kathrin Christians, Willi Haselbek, Michael Herzer, Foto: Sebastian Bühler |
Der Intendant Holger Schultze, der hier auch Regie geführt hat (vielleicht hat ja jemand von euch in den letzten Jahren auch eine seiner anderen Inszenierungen Kiss Me, Kate oder Ein Sommernachtstraum gesehen?), inszeniert das urkomische Verwirrspiel um Liebe, Rollentausch und das Dienen bei gleich zwei Herren, die nichts voneinander wissen dürfen, mit dem grandiosen und sehr, sehr hungrigen Hauptdarsteller Steffen Gangloff und einem ihm in nichts nachstehenden Ensemble (wahnsinnig toll auch die beiden alten Herren Pantalone de' Bisognos (Roland Beyer) und Dottore Lombardi (Michael Benthin) in ihrer wirklich umwerfend facettenreich gespielten Konfrontationsszene auf der venezianischen Brücke, unter und über und in der sich das komödiantische Durcheinander abspielt!
Toll auch die Jonglage-Einlagen von Debora Fieberg, Simeon Doetsch und Oliver Schmitt, die dem hektischen Treiben des verwirrt-eifrigen Truffaldino mit ihren kunstvoll-elegant jonglierten Tellern, Messern, Flaschen und den bis zur Brücke hoch geschleuderten Äpfeln einen spritzig-artistischen I-Tüpfel aufsetzten und den Diener Truffaldino zu Höchstleistungen an Gewitztheit reizten, um endlich seinen mörderischen Hunger zu stillen!
Steffen Gangloff als Truffaldino, Foto: Sebastian Bühler |
Alles in allem war das ein sehr schöner, gelungener Theaterabend mit einem tollen Finale inklusive Feuerwerk, Gesang und Happy End - wie sich das für ein Lustspiel gehört!
Noch gibt es einige wenige letzte Karten für die Premiere heute Abend um 20:30 Uhr im Schlosshof - also nichts wie die Karten ergattert und hin!!! Es lohnt sich!
Das Stück wird aber auch danach noch viele Male gegeben - Karten sind auf jeden Fall für spätere Aufführungen zu bekommen: Hier geht es zur Homepage des Theater Heidelberg.
Und ich weiß schon, was ich dem Ritter als nächstes schenken werde: Ein Theaterabonnement - das wäre mal was!!!
Blick auf die Schlossfassade vom Balkon des Englischen Baus gesehen, Foto: YB |
Blick auf Heidelberg und die Alte Brücke vom Englischen Bau aus gesehen, Foto: YB |
Der Dicke Turm und seine Ausblicke, Foto YB |
Hoch oben vom Dicken Turm aus kann man weit über Heidelberg und den Neckar schauen, Foto YB |
Habe ich euch neugierig gemacht? Dann schreibt mir unbedingt, wie es euch gefallen hat, wenn ihr dort wart! Ich bin gespannt und wünsche euch ein schönes Wochenende und viel Spaß im Theater!
Eure Yushka
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