Geschmorte Rinderrouladen - Grundrezept


An manche Gerichte habe ich mich lange nicht herangetraut. Warum nicht?
Bei meiner Großmutter Annemarie gab es immer wunderbares Essen und ich habe oft in ihrer großen Küche mit dem Gasofen gesessen und ihr bei der Zubereitung zugesehen. Ich erinnere mich auch noch genau, wie sie mir beigebracht hat, wie man Streusel für einen Kuchen herstellt. Sie hat viele herrlich duftende Gerichte gekocht - das ganze Haus füllte sich mit diesem Duft und ich war glücklich. Sicher gab es auch öfter Rouladen bei meinen Großeltern - als Sonntagsessen, versteht sich.
Aber trotzdem war mir die Zubereitung dieser köstlichen Rollen bisher ein Mysterium - ich hab es einfach nicht ausprobiert.
Das soll sich jetzt ändern, hab ich mir vor kurzem gedacht. Und einfach Fleisch für Rouladen eingekauft. Ohne ein Rezept zu haben. Aber ich habe ja mein dickes, altes Grundkochbuch Das Große Kochbuch von Horst Schwarzer und Annette Wolter aus dem Gräfe und Unzer Verlag.
Das Buch ist 1981 erschienen und dient mir heute immer wieder als hervorragendes Nachschlagewerk für Rezepte und Techniken. Ein ausgezeichnetes Kochbuch!
Leider hab ich das Buch im Netz nicht mehr gefunden - Ihr könnt also höchstens die Flohmärkte danach absuchen, um es zu ergattern.
In meinem neuen Sugarprincess Shop, den Ihr vielleicht schon entdeckt habt, gibt es aber auch eine schöne Auswahl wunderbarer Kochbücher, die ich Euch empfehlen kann. Stöbern lohnt sich - ich bastle auch noch immer weiter an meinem kleinen Lädchen - das macht riesig Spaß!
Ich schweife ab...
Wie also macht man nun Rouladen?


Geschmorte Rinderrouladen - Grundrezept

Zutaten: 
4 dünne Scheiben Rindfleisch aus der Hüfte (ich hatte Rouladenfleisch vom Jungbullen und zwar gleich neun Scheiben - soll ja keiner verhungern hier...), je etwa 125 g
1/2 TL Salz
2 Messerspitzen Pfeffer
1 EL Senf (ich: Dijon-Senf)
1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe
60 g Speck
1 kleine Gewürz-oder Essiggurke
1/4 - 3/8 l Fleischbrühe (ich: selbstgemachte Fleischbrühpaste)
1 kleinere Zwiebel
20 g Speck, gewürfelt
2 EL Bratfett
2 EL Mehl
je 1 Messerspitze Salz und Pfeffer
3 EL saure Sahne (ich: Crème fraîche)

nützlich dabei: Rouladennadeln, Küchengarn oder Zahnstocher

Schmorzeit: 80 Minuten

Zubereitung: 
Das Fleisch kurz kalt abspülen und in einem sauberen Küchentuch trocken tupfen.
Mit Salz und Peffer einreiben.
Scheiben mit Senf bestreichen
Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und mit der Gurke und dem Speck fein hacken (TM: 5-10 Sek./Stufe 5). Ich hatte noch Baconstreifen übrig, habe also den Speck nicht mitgehackt, sondern einfach die Streifen auf den Senf gelegt.
Die Mischung auf den Scheiben verteilen.
Längsränder der Rouladen einschlagen und die Scheiben einrollen (evtl. braucht ihr dafür die Hilfe eines zweiten lieben Menschen in der Küche, es geht aber mit ein wenig Übung auch alleine).
Mit Rouladennadeln oder Holzspießchen (ich hab Zahnstocher genommen) feststecken.


Die Fleischbrühe erhitzen.
Die zweite Zwiebel schälen und würfeln.
Den Speck ebenfalls würfeln.
Das Bratfett in einem Schmortopf erhitzen.
Die Rouladen in dem Mehl wenden und dann von allen Seiten kräftig anbraten.
Speck- und Zwiebelwürfel hinzugeben und mitbraten, bis die Zwiebel glasig ist und der Speck leicht Farbe angenommen hat.
Hitze reduzieren und seitlich (Flüssigkeit nie direkt auf das Schmorgut gießen!) eine halbe Tasse heiße Fleischbrühe angießen und alles 80 Minuten bei milder Hitze schmoren lassen. Falls nötig, ab und zu etwas Brühe nachgießen.
Die Rouladen aus dem Topf nehmen und warm halten.
Den Fond nun mit der restlichen Fleischbrühe bis zu einem Viertel Liter auffüllen und den Bratensatz durch Rühren auflösen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit der Sahne bzw. der Créme fraîche verfeinern.
Die Rouladennadeln entfernen, Rouladen in einer vorgewärmten Servierschüssel anrichten und mit etwas Sauce übergießen. Die restliche Sauce in einer Saucière servieren (ich hab eine mit Thermowand, die mir die Sauce schön lange heiß hält).

Dazu passt ein cremiges Kartoffelpüree und Rotkohl, Grünkohl, Wirsing oder Brokkoli und natürlich ein Schlückchen trockener Rotwein. Als Dessert gab es bei uns einen saftigen Apfel-Streusel-Schmand-Kuchen, den ich Euch in den nächsten Tagen einstelle...

Wir konnten uns nur noch rollen und sind danach auch noch ins Kino gegangen, anstatt eine Runde Waldlauf einzulegen. Ein echter Sonntag eben!

Und was gibt es bei Euch am kommenden Sonntag?

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